8 wichtige Gründe für Erste Hilfe
Die meisten Notfälle passieren in unserer privaten Umgebung
Die meisten Notfälle passieren in unserer privaten Umgebung
Nicht bei Verkehrsunfällen, sondern in unserer privaten Umgebung passieren die vielen, fast alltäglichen kleinen Verletzungen.
Nicht das uns unbekannte Unfall-Opfer, der "anonyme Dritte", sondern unsere Tochter, der Partner, die Kollegin, der Nachbar oder unser "Sportsfreund" werden wahrscheinlich unsere Erste Hilfe brauchen - oder wir sie von ihnen. Die Ursachen sind vielfältig, oft handelt es sich auch nur um eine scheinbare Bagatelle: der Schnitt in den Finger beim Kartoffelschälen oder der verstauchte Knöchel beim Fußball.
Aber auch leichtere und schwerere Notfälle sind hier nicht so selten, wie viele vielleicht glauben: Der Großvater erleidet in der Sommerhitze einen Kreislaufkollaps, die Kollegin stürzt von der Leiter und bricht sich das Bein.
Viele Menschen, die sich vorwiegend zu Hause aufhalten, glauben oftmals, für sie komme Erste-Hilfe kaum in Betracht. Dabei sind besonders Hausfrauen, Kinder, vor allem aber auch ältere Menschen und ihre Partner durch Unfälle und noch mehr durch krankheitsbedingte Notfälle gefährdet. So ereignet sich der größte Teil aller "Herznotfälle " zu Hause.
Natürlich ist jeder bereit, seinem Nächsten zu helfen. Aber was ist, wenn die Unsicherheit lähmt, wenn wir nicht wissen, wie wir helfen sollen, oder befürchten, wir könnten etwas falsch machen?
Leicht finden wir uns in einer Situation wieder, in der wir helfen wollen, aber nicht können. Hinterher ist es zu spät, darüber nachzudenken, warum man nicht in einem Erste-Hilfe-Lehrgang die Kenntnisse und Fähigkeiten erworben hat, die uns sicher machen, auch helfen zu können, wenn's notwendig ist.
Ein Unfall, Viele Schaulustige, Keiner hilft dem Verletzten
Ein Unfall. Viele Schaulustige. Alle warten auf den Rettungsdienst. Keiner hilft dem Verletzten.
Jeder von uns kennt solche oder ähnliche "Szenen" aus Zeitungen oder persönlichen Erlebnissen: ein Mensch blieb in Not ohne Hilfe, obwohl viele, manchmals sehr viele Menschen seinem "Unglück" zuschauten
Es ist leicht, sich über "solche" Menschen zu entrüsten. Aber sind wir so sicher, daß wir selbst in einem solchen Fall tatsächlich helfen würden? Gegenüber Menschen, die wir kennen, fühlen wir uns verpflichtet, ihnen in Notfällen tatkräftig zur Seite zu stehen. Je näher sie uns stehen, um so stärker. Die Zuneigung, die Vertrautheit mit dem Verletzten, auch das Pflichtgefühl helfen mit, unsere Bedenken und Hemmungen gegenüber der Hilfeleistung zu überwinden.
Gegenüber Fremden dagegen, empfinden wir häufig zwiespältige Gefühle: "Grundsätzlich, sind wir bereit, dem Verletzten beizustehen. Andererseits hemmen uns innere Wiederstände und Ängste, mit Erster Hilfe "ernst zu machen". Allzuoft behält die Unlust die Oberhand. Wir wenden uns ab oder schauen (auch) einfach zu.
Moralische Apelle, die vorhandene "grundsätzliche" Hilfsbereitschaft auch in die Tat umzusetzen, wenn's darauf ankommt, zeigen offenbar nur geringe Wirkung. Meistens verstärken sie sogar noch die innere Abwehr und führen dazu, nach weiteren begründeten Auswegen aus der Verpflichtung zu suchen.
Besser ist es, sich vorhandene Unlustgefühle, Hemmungen und Gründe bewußt zu machen, die uns in der konkreten Situation an der Ausübung Erster Hilfe hindern. Und zu lernen, damit umzugehen und sich die Kenntnisse und Fähigkeiten anzueignen, die notwendig sind, um Erste Hilfe auszuüben. Wer weiß, was zu tun ist, wird keine Angst haben. Es fällt dann auch leichter, jemanden zu helfen, den man nicht kennt.
Denn: dieser "Jemand", der von Fremden Hilfe braucht, könnte auch einmal unser Kind oder Partner oder könnten wir selbst sein!
"Ich trau`mich nicht vor den vielen Leuten"
Einem "verunglückten" Fremden zu helfen, fällt besonders schwer, wenn viele andere zuschauen.
Es ist ein unangenehmes Gefühl, beobachtet zu werden. Auf einmal kommt Streß auf, und man fühlt sich gar nicht mehr so sicher. Dazu kommt die Angst, etwas falsch zu machen und sich zu blamieren.
Die unangenehme Situation drängt geradezu danach, nach "Auswegen" oder "Ausflüchten" zu suchen:
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Die Verantwortlichkeit für Erste-Hilfe wird eher bei den anderen als bei uns selbst gesucht: "Warum soll gerade ich helfen?"
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Angesichts der Passivität der vielen anderen beruhigt man sich gern ohne weitere Prüfung damit, daß der Notfall wohl nicht so schlimm sein könne, sonst würde ja jemand helfen.
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Oder umgekehrt: Wir glauben, die Verletzungen seien so schrecklich, daß da ohnehin "nichts mehr von einem Laien zu machen ist".
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Häufig "rettet" man sich in die Gewißheit, "wirklich keine Zeit" zu haben.
Untersuchungen haben ergeben, daß viele potentielle Helfer sich schon bei eher belanglosen anderweitigen Verpflichtungen in "Zeitnot" fühlen.
Die genannten "Auswege" erklären, warum bei einem Notfall mit wachsender Zahl anwesender Helfer die Wahrscheinlichkeit, daß jemand hilft, eher abnimmt statt zunimmt.
Zugleich wird deutlich, wie stark die Befürchtungen sein müssen, sich in der Öffentlichkeit zu blamieren, wenn die meisten von uns nach solchen - und anderen - Auswegen suchen müssen. Not macht bekanntlich erfinderisch.
Deshalb ist es erforderlich, Ängste abzubauen. Die nötigen Maßnahmen in einem Erste-Hilfe-Lehrgang einzuüben und dabei gleichzeitig die Kenntnisse und Fähigkeiten in Erster Hilfe zu erwerben, die die Sicherheit geben, daß man sich nicht vor anderen "blamiert".
"Erste Hilfe kann doch auch für mich als Helfer gefährlich sein?"
Die dem Helfer drohenden Gefahren werden oftmals übertrieben dargestellt. Auch sie dienen manchmal als "Entschuldigung" für die eigene Untätigkeit. Tatsache ist: In den seltensten Fällen können für den Ersthelfer Gefahren entstehen. Sie drohen in der Regel nur dann, wenn Vorsichtsmaßnahmen außer acht gelassen werden.
Auch das Risiko, sich bei Erste-Hilfe-Leistungen mit dem Immunschwäche-Virus HIV zu infizieren und dadurch AIDS zu bekommen, ist faktisch auszuschließen: Indem die - auch schon vor Entdeckung des HIV-Virus - empfohlenen Schutzmaßnahmen vor Infektionen beachtet werden.
Diese Maßnahmen - wie auch Vorsichtsregeln für andere denkbare Gefahren - erlernt und übt man in einem Lehrgang zur Ersten Hilfe.
Und auch aus einem weiteren Grund kann sich jeder Ersthelfer sicher fühlen: Wer nach einem Unfall Erste-Hilfe leistet, ist umfassend versichert. Verletzt sich der Helfer, so stehen ihm zum Beispiel die Ansprüche aus der gesetzlichen Unfallversicherung zu.
Es gilt der Grundsatz: Wer einem anderen hilft, soll dadurch keinen Schaden haben.
Angst vor Selbstgefährdung braucht also niemanden davon abzuhalten, Erste Hilfe zu leisten
"Mach ich etwas falsch, dann werde ich noch rechtlich belangt!"
So mancher schreckt vor einer Erste-Hilfe-Leistung zurück, weil er befürchtet, auf Schadenersatz zu haften oder gar bestraft zu werden, wenn er bei der Hilfeleistung einen Fehler macht.
Grundsätzlich kann aber niemand zivil- oder strafrechtlich für Schädigungen "belangt" werden, die er bei Erster Hilfe dem Verletzten zufügt, sofern er nicht vorsätzlich oder grob fahrlässig handelt, bzw. wenn er nach bestem Wissen und Gewissen die seinen Fähigkeiten entsprechende Hilfe leistet.
Andererseits kann sich aber wegen unterlassener Hilfeleistung strafbar machen, wer zumutbare Hilfe verweigert, obwohl er sie als notwendig erkannt hat.
"Unsere Rettungsdienste funktionieren so gut, daß Erste Hilfe für Laien überflüssig, wenn nicht gefährlich ist."
Wer kennt nicht die Fernsehreportagen und Action-Filme, in denen Notärzte, Sanitäter oder Rot-Kreuz-Helfer aus Rettungswagen oder Hubschrauber springen, um nach einem Unfall den Verletzten zu helfen?
Solche Medienberichte über spektakukäre Einsätze vermitteln das zutreffende Bild eines hervorragend organisierten Rettungsdienstes. Dabei bleiben aber meistens die Voraussetzungen und Grenzen jedes - auch des besten - Rettungsdienstes augeblendet: Während die Kamera die kurz nach dem Notfall am "Tatort" eintreffenden Notärzte und Sanitäter ins Bild bringt, ist von Laien, die Erste-Hilfe geleistet haben, meist nichts zu sehen. Und das liegt keineswegs immer - wenn auch allzuoft - daran, daß niemand Erste Hilfe geleistet hat.
Jedenfalls wird so die Vorstellung gefördert, Erste Hilfe sei nicht so wichtig und schade insgesamt vielleicht sogar eher als sie nutze.
Das Gegenteil ist der Fall!
Erste Hilfe ist in vielen Fällen eine unverzichtbare Voraussetzung für einen "erfolgreichen" Einsatz des Rettungsdienstes, in den meisten andren Fällen erhöht sie dessen Wirksamkeit erheblich. Anderes gesagt: unser Rettungswesen kann nur wirksam funktionieren, wenn Laien Erste-Hilfe leisten. Ohne Erste Hilfe "bricht die Rettungskette".
Dies liegt vor allem daran, daß auch ein perfekter Rettungsdienst mindestens fünf Minuten braucht, um - nach der Alarmierung - am Notfall-Ort einzutreffren. Diese ersten Minuten nach dem Notfall aber bestimmen oft entscheidend die Chancen des "Opfers", was Umfang und Dauer seiner Heilung angeht und manchmal auch sein Überleben. Ja, man kann sagen: An der Notfallstelle werden die Weichen für den Verlauf und die Erfolgschancen aller späteren Maßnahmen nicht vom qualifizierten Rettungsteam, sondern von Laien gestellt.
Und so "hilft" Erste Hilfe. Genauer: So kann sie wirken, wenn sie rechtzeitig und sachgemäß geleistet wird:
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Sind Wiederbelebungsmaßnahmen erforderlich, so könnte ein hoher Prozentsatz der Notfallpatienten gerettet werden, wenn damit innerhalb von fünf Minuten nach dem Notfall begonnen wird. Bei Überschreiten dieses engen Zeitraums können nur noch sieben Prozent der Patienten erfolgreich reanimiert werden. Da ein Rettungsteam kaum jemals vor Ablauf von fünf Minuten den Not- oder Unfallort erreichen kann, hat ein solcher Notfallpatient nur eine Überlebungschance, wenn ihm sofort von Laien sachkundig Erste-Hilfe geleistet wird.
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Bei sachgerechter Erster Hilfe könnte die Zahl der Todesfälle bei Verkehrsunfällen um mindestens zehn Prozent gesenkt werden.
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Erste Hilfe ist vor allem wirksam, wenn der Notfall "zeitsensibel" ist; dies trifft insbesondere zu für Schwerstverletzte bei Verkehrsunfällen, Atem-bzw. Herstillstand bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
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Auch die "psychische" Stabilisierung" hat positive Auswirkungen auf den Genesungsprozeß: Durch Demonstration der Hilfsbereitschaft, durch Stärkung des Selbstvertrauens muß der Betroffene aus seiner als Streß empfundenen Situation plötzlichen Kontrollverlustes über sich und seine Umwelt herausgeführt werden.Bei Kindern können nach Unfällen beträchtliche psychische Schäden auftreten, auch wenn keine körperlichen Verletzungen eintraten. Solche Schäden sind aber um so geringer, je eher das Kind von Eltern und anderen Helfern "umsorgt" wird.
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Die sachgemäße Alarmierung des Rettungsdienstes ("Notfallmelder") kann den Einsatz des Rettungsdienstes wesentlich effizienter machen.
Die verbreitete Meinung, Erste Hilfe durch Laien schade insgesamt mehr als sie nütze, ist bei näherem Hinsehen nicht haltbart:
Zwar scheint zunächst einiges für diese Ansicht zu sprechen: Professionelle "Retter" (Notärzte, Angehörige oder Rettungsdienste) behaupten gelegentlich, daß Laien-Hilfe oft unsachgemäß sei.
Ob dieses Urteil wirklich zutrifft oder durch "unsachgemäß" hohe Ansprüche an die Laienhilfe bestimmt wird, ist umstritten, kann hier aber dahingestellt bleiben; denn: Auch die Kritiker behaupten nicht, daß die Ersthelfer in den fraglichen Fällen von Verletzten mehr geschadet als genützt hätten; Erste Hilfe also besser unterblieben wäre.
Die gelegentliche Kritik bedeutet - richtig verstanden: Ersthelfer hätten bei sachgemäßer Hilfe dem Verletzten noch besser nützen können. Es läßt sich hieraus also keineswegs ein "Grund" herleiten, keine Erste Hilfe zu leisten, sondern der Appell an jeden von uns: Durch Ausbildung und Übung in Erster Hilfe seine Fähigkeiten zu sachgemäßer Hilfe zu verbessern!
Lernen Sie Erste Hilfe beim Roten Kreuz
Bei krankheitsbedingten oder durch äußere Umstände verursachten Notfälle müssen verschiedene Maßnahmen wie die Glieder einer Kette ineinandergreifen, um die Voraussetzungen für Lebenserhaltung und Genesung des Betroffenen zu schaffen.
Erste Hilfe umfaßt dabei sowohl die lebensrettenden Sofortmaßnahmen (z.B. Stillen von Blutungen, Absichern der Unfallstelle), die Veranlassung des Notrufs als auch sachgerechte Lagerung, Beruhigung und Tröstung des Veletzten.
Reißt die "Rettungskette" schon bei diesen ersten drei Gliedern, so können Rettungsdienst und Krankenhaus in vielen Fällen dem Kranken oder Verletzten nicht mehr oder nur mit stark verringerten Heilungschancen helfen.
Nach Umfragen glaubt nur ein kleiner Anteil der Bevölkerung, daß sie in einem Notfall sachgerechte Erste Hilfe leisten können. Noch weniger dürften es bei den Personengruppen sein, die mehr als andere durch Not- und Unfälle im Haushalt und in der Freizeit gefährdet sind, deren Zahl und Bedeutung weithin unterschätzt werden. Jede Hausfrau, jeder ältere Mensch, jeder Jugendliche sollte Erste Hilfe beherrschen, damit sie sich und anderen helfen können, wenn's darauf ankommt.
Aber auch wenn Sie schon mal einen Erste-Hilfe-Lehrgang oder z.B. die Ausbildung "Lebensrettende Sofortmaßnahmen für Führerscheinbewerber" mitgemacht haben: Sind Sie sicher, das seinerzeit Gelernte auch im "Ernstfall" noch zu beherrschen? Spätestens alle zwei bis drei Jahre sollten die Kenntnisse und Fähigkeiten in einem neuen Erste-Hilfe-Lehrgang oder in einem achtstündigen Erste-Hilfe-Training aufgefrischt werden.
Das Deutsche Rote Kreuz bietet eine Erste-Hilfe-Ausbildung an, an der pro Jahr über eine halbe Million Bürger teilnehmen.
Gegenstand der Ausbildung sind:
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lebensrettende Sofortmaßnahmen bei Notfällen
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weitere Maßnahmen bei Verletzungen, plötzlichen Erkrankungen und Vergiftungen, deren Ursachen im Haushalt, im Betrieb, in der Freizeit oder im Straßenverkehr liegen können.
Die Erste-Hilfe-Ausbildung wird bei der Beantragung des Führerscheins für alle Fahrzeugklassen anerkannt und findet in sechszehn Unterrichtsstunden statt.
Gefunden auf http://www.drk-rheinfelden.de
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